Der Fürstenbergplatz in Münster
Ein Plateau für Fürstenberg
Projekt-
Daten
Projekt | Neugestaltung des Platzes vor dem Fürstenberghaus |
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Ort | Münster |
Auftraggeber | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Landschaftsarchitekten | Die Planergruppe |
Planung | 2015 bis 2017 |
Realisierung | 2017 (Platz); 2018 bis 2019 (Jesuitengang) |
Fläche | ca. 2.500 qm |
Fotos | Claudia Dreyße |
Besonderes | Nominiert für den Deutschen Landschaftsarchitektur Preis 2019 |
Es ist ein vielseitig nutzbarer Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität in prominenter Lage unweit des Münsteraner Doms, gegenüber dem neuen LWL-Museum für Kunst und Kultur entstanden.
Franz Friedrich Wilhelm von Fürstenberg, ein wichtiger Staatsmann im Fürstbistum Münster in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist Namensgeber des Fürstenberghauses das heute die Fachbereiche für Geschichte und Philosophie der Universität Münster beherbergt. Die Neugestaltung des Platzes vor dem Fürstenberghaus stand im Zusammenhang mit einem Anbau im Innenhof des Museums. Ein wichtiger Teil der Aufgabenstellung war die drängende Problematik, eine Lösung für das überhandnehmende wilde Abstellen von Fahrrädern zu finden.
Das große Potential dieses klar gefassten Stadtraums in zentraler Lage stellen der über 20m Meter hohe Urweltmammutbaum – ein Naturdenkmal – und die mächtige Rot-Eiche direkt daneben dar. Unser Entwurf integriert die Bäume als wesentliche Elemente in die neue Platzgestaltung und schützt sie langfristig.
Ein weitläufiges Plateau mit umlaufenden Stufen prägt den Platz und ermöglicht die barrierefreie Erschließung der umliegenden Gebäude. Die Stufen fassen den erhöhten Standort der alten Bäume, schaffen einen geschützten Aufenthaltsort und sorgen für eine natürliche Barriere gegen das an dieser Stelle störende Abstellen von Fahrrädern. Unter den mächtigen Bäumen schützen großzügige Sitzpodeste den Wurzelraum und bieten mit einem Holzbelag schattige Aufenthaltsgelegenheiten. Die Baumscheiben sind mit Stauden, Gräsern, Farnen und Blumenzwiebeln bepflanzt. Durch die Pflanzenauswahl erlebt der Besucher zu jeder Jahreszeit eine attraktive Bepflanzung mit unterschiedlichen Blühaspekten. Es ist ein erhabener Ort für Rückzug, Begegnung und Aufenthalt inmitten der dichten Altstadt entstanden.
Farbe und Formate des Bodenbelags und der Treppenstufen orientieren sich am Sandstein der Sockel und Fensterlaibungen der historischen Gebäude und korrespondieren mit der Fassade des LWL-Museums. Das Plateau erscheint unaufgeregt, in warmen Farbtönen und aus einem Guss.
Fassadenstrahler und Mastleuchten sorgen für die funktionale Beleuchtung des Verbindungswegs zur Aa und zu den Eingängen der Gebäude. Auf dem Plateau werden lediglich die Fürstenbergskulptur und die Kante der Sitzpodeste akzentuiert.