Das Museum Böckstiegel in Werther

Ursprünglich – Erdverbunden – Handwerklich

Projekt-
Daten

ProjektNeubau des Museums Peter August Böckstiegel
OrtWerther
AuftraggeberPeter-August-Böckstiegel-Stiftung
LandschaftsarchitektenDie Planergruppe
ArchitektenHabermann Decker Architekten, Lemgo
Planung2015 bis 2018
Realisierung2018
Fläche1.100 qm
FotosClaudia Dreyße, Johannes Kassenberg (Drohnenaufnahmen)
BesonderesAuszeichnung beim Deutschen Landschaftsarchitektur Preis 2021

© Claudia Dreyße, 2019
Treppenaufgang zum Haupteingang

Ursprünglichkeit und die Einfachheit des bäuerlichen Lebens in seiner Heimat haben den Maler Peter August Böckstiegel (1889–1951) stark geprägt. Diese Bodenständigkeit und das Erdverbundene finden Ausdruck in seinen Werken. So wird das bäuerliche Umfeld seines Eltern- und späteren Wohnhauses immer wieder zum Motiv für seine Malerei. Diesem Ansatz folgt die Konzeption des Freiraums, der den Museumsneubau in das Umfeld des ehemaligen Wohnhauses integriert. Wir nehmen die vorhandenen, bäuerlich anmutenden Strukturen auf und stärken sie in ihrer einfachen Klarheit.

© Claudia Dreyße, 2019
Terrasse und „Splitter“ in der Wiese
© Johannes Kassenberg; www.opterix.com
Drohnenaufnahme

Erdverbunden
In dem Motiv der Streuobstwiese finden sich der Wechsel von hoher und geschnittener Feldflur und schließlich die im Raster stehenden Korngarben wieder. Das Neue legt sich vorsichtig über diese Basis und wird so ablesbar.

Handwerklich
Die Materialien und Formen der Rasenwege und Ortbetonflächen mit Besenstrichoberfläche sind auf das Einfache reduziert und lassen den Herstellungsprozess erkennen. Die ursprüngliche Handwerklichkeit ist das Gestaltungsprinzip.

© Johannes Kassenberg; www.opterix.com
© Claudia Dreyße, 2019
Blick aus der Wiese zum Museum

Die Wege zum und am Museum liegen als neue Schicht auf dem Gelände auf. Horizontale Ebenen schweben über dem geneigten Wiesenhang. Die Nutzflächen am Gebäude sind aus der Geometrie des Daches entwickelt. Als „Splitter“ liegen sie losgelöst vom Museum in der Wiese. Die Obstbäume stellen den heutigen produktiven Landschaftsaspekt dar. Aus dem Bestand heraus haben wir ein unregelmäßiges Raster entwickelt und durch Neupflanzungen ergänzt. So knüpft das Raster der Obstbäume an das Motiv der aufgereihten Korngarben an.

© Claudia Dreyße, 2019
Splittweg durch die Streuobstwiese

Es bildet zudem die Grundlage für wechselnde Mähbilder, die der Nutzung angepasst werden. So werden z.B. die Baumachsen freigestellt oder für Veranstaltungen kleine Lichtungen gemäht. Die Blickbeziehung zwischen Böckstiegelhaus und dem neuen Museum wurde durch das Entfernen einzelner, unpassender Ziergehölze hergestellt.

Durch die Obstwiese führt ein gemähter, mit feinem Schotter stabilisierter Weg, der an ausgesuchten Blickpunkten einfache Anlässe zum Aufenthalt bietet. Blickbeziehungen zum Böckstiegelhaus, in und durch den angrenzenden Wald, entlang des Waldsaums – Bildmotive Peter August Böckstiegels – werden nachvollziehbar. An den Weg angebunden findet sich ein „grünes Klassenzimmer“ für die Museumspädagogik mit Blick auf das Geburtshaus.

© Die Planergruppe, 2019
Lageplan

Kontakt

Ihr Ansprechpartner

Thomas Dietrich
Landschaftsarchitekt AKNW

0201 74 71 79 21
dietrich@die-planergruppe.de

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